ULRIKE LUDWIG | Landschaften

Eröffnung: Freitag, 5. Februar 2010, 19.00 Uhr
Ausstellung: 6. bis 27. Februar 2010
 
Wir freuen uns, Ihnen mit Landschaften die zweite Einzelausstellung von Ulrike Ludwig in der Galerie Loris zu präsentieren. Ulrike Ludwig erstellt mit ihren Fotografien großer Agrarflächen, die Typologie einer Landschaft der Gegenwart, in welcher monokulturelle Landwirtschaft das Erscheinungsbild unserer Umwelt maßgeblich prägt. Hintergründig erzählen die Landschaften, entstanden zwischen 2003 und 2009, von den ökonomischen Zwängen, die zu einer immer intensiveren Nutzung und Erschließung von Agrarflächen führen und damit zu einer ökologischen und landwirtschaftlichen Monotonie. Ulrike Ludwigs Serie von eintönigen Feldern, die sich endlos fortführen ließe, bildet eine Entwicklung ab, die weltweit ähnlich verläuft. 

So bleiben Ludwigs Landschaften anonym und unbestimmt. Die Orte liegen irgendwo zwischen den Städten, so ist es auf den Bildern zu lesen, irgendwo an einer Bundesstraße, an Wasserwegen entlang der großen Achsen, die die Städte bzw. Handelszentren verbinden. Ludwig unterstützt diesen Eindruck durch kartographisch anmutende Zeichnungen, die eben diese Verbindungen, Straßen und Stromtrassen darstellen und doch eigentümlich bestimmungslos bleiben. Die Felder selbst werden durch die Bleistiftzeichnungen nicht beschrieben. Sie bleiben Leerstellen. 

So unbestimmt die Orte in Bezug auf das Wo auch sind, so wird doch klar, dass es sich um konstruierte Landschaftsräume handelt. Ulrike Ludwig stellt ihre Typologie der Agrarlandschaft als kulturell und gesellschaftlich bedingten Raum dar. 

Neben den Zeichnungen unterstreichen Zitate aus unterschiedlichen Medien die verschiedenen Bedeutungsebenen der Fotografien. Hier ist die Rede von der Optimierung der Traktorfahrten durch GPS gesteuerte Feldnavigation, oder vom zunehmenden Anbau sogenannter Energiepflanzen. 

Im Gegensatz zur amerikanischen Landschaftsfotografie der 70er Jahre oder den Agrarlandschaften Heinrich Riebesehls fotografiert Ulrike Ludwig in Farbe. Auch wenn die Sicht auf die Landschaften ähnlich sachlich und distanziert ist, bleibt der Betrachter nicht unberührt. Das ist zu einen der Farbe geschuldet, die das breit gefächerte Spiel unterschiedlicher Böden zeigt, zum anderen ist es die Weite und der Horizont, der sich durch die gesamt Serie verfolgen lässt.

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