OPEN SPACE 11 | Platon, schenk mir dein Lächeln

Sophie Aigner, Claudia Fischer, Ulrike Hannemann, Andy Heller, Ruth Hommelsheim, Susanne Huth, Werner Huthmacher, Ulrike Kolb, Bettina Lockemann, Ulrike Ludwig, Jens Lüstraeten, Julia Müller, Sabine Schründer

kuratiert von: Elke Tesch 

Platon, schenk mir dein Lächeln.
Eine fotografische Parabel


Eröffnung: Freitag, 8. Juni 2012, 19.00 Uhr
Ausstellung: 9. Juni bis 28. Juli 2012

Künstlergespräch: Donnerstag, 5. Juli 2012, 19.00 Uhr 
Lecture Performance: Samstag, 14. Juli 2012, 19.00 Uhr (Christopher Dell, Vibraphon) 
 
Die Welt (der Erscheinungen) ist weder unendlich noch endlich in Raum und Zeit, da sie kein Ding an sich ist, […] Wir können nur sagen: die Welt hat keinen Anfang der Zeit und keine äußerste Grenze dem Raume nach. Immanuel Kant 

Anlässlich ihres 5-jährigen Bestehens zeigt die Galerie Loris in ihrer Jubiläumsausstellung dreizehn künstlerische Positionen. Unter dem Titel Platon, schenk mir dein Lächelnversammeln sich Bilder, die von der Vielheit der Welten erzählen und einen fotografischen Fächer zwischen Philosophie und Realität, der Frage nach dem Sinn menschlicher Existenz aufblättern. 

Jeder einzelne fotografische Blick öffnet einen Mikrokosmos im Makrokosmos. Die Welt in der Welt ist der eigentliche Radius, in dem sich der Mensch bewegt, in Phantasiewelten, Nischen, Traumwelten, Gedankenkonstrukten, Farbwelten. Die Idylle wird zum Fluchtort, Kindheit kehrt an erinnerten Orten wieder, Vergangenheit und Utopien vermischen sich in der Gegenwart, und Texte nehmen ein Eigenleben an. An manchen Orten befinden wir uns nur physisch und sind im Geiste eigentlich ganz woanders. Mitunter ist kaum zu unterscheiden, welche Welt wirklicher ist, die der Phantasie, des Erinnerns und des Denkens oder die der uns umgebenden faktischen Realität. Das, was uns umgibt, wird ständig neu gesehen, durch Erfahrung und Wissen erkannt und aus einer subjektiven Perspektive betrachtet; manche Realitäten sind mit dem bloßen Auge nicht anschaubar, manche mitunter so dominant, dass sie kaum weitere Räume zulassen. 

Realitäten, die nicht mit dem Auge anschaubar sind, werden in anderem Licht, unter dem Mikroskop, im Ausschnitt, der Neusortierung und Aneinanderreihung erst sichtbar. Die in der Ausstellung versammelten Arbeiten fragen danach, wie viel Wirklichkeit die Fiktion verträgt und umgekehrt; und so ist die Wanderung in der eigenen Welt identitätsstiftender als die Verortung durch Koordinaten von Raum und Zeit. 

In dieser Hinsicht schenkte uns der stetig den Sinn suchende Philosoph ein die vielfältigen Welten verbindendes Lächeln und den weltoffenen Seitenblick aus der strengen Mitte heraus, dem unendlichen Universum tausender Mittelpunkte zu. 

Elke Tesch

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