OPEN SPACE 1 | Sie regieren das Tal
Die Fotoarbeit Exposition #7 von Werner Huthmacher zeigt Ausschnitte von Tierkörpern. Sie verweist auf den Versuch des Menschen, die Natur vollständig zu kontrollieren, was innerhalb des Ausstellungsraums eines Naturkundemuseums gelingt. In der Fotoarbeit von Ruth Hommelsheim sehen wir eine Landschaft nach der Natur... Das Bild offenbart den Schwebezustand industrieller Nutzung eines Landschaftsraumes, der sich in seiner Ambivalenz einer klaren Zuordnung entzieht. In der Arbeit Play von Ellen Bornkessel entfaltet sich eine „dokumentarische Fiktion“. Zwischen den Polen von Dokumentation und Inszenierung wirkt der urbane Hintergrund wie eine Bühne, auf der Jugendliche wie Schauspieler agieren. Die fortschreitende Kontrolle in unserer Soziallandschaft beleuchten die Spots der Arbeit Intrude (into) II von Sabine Schründer. Gezielt gesetzte Lichtquellen nehmen dem Dunkel die Macht der Verschleierung. Die in Bettina Lockemanns Code Orangewiederholt auftauchenden weißen Vans deuten auf eine Ambivalenz innerhalb gesetzter Überwachungsstrategien. Als Fahrzeuge, die von Terroristen ebenso wie von Ordnungskräften genutzt werden, zeugen sie von der Mehrdeutigkeit medialer Gebrauchsweisen von Bildern. Ulrike Ludwig präsentiert funktional und materiell entleerte Räume. Übrig bleiben architektonische Infrastrukturen des Informationsflusses, die auf den Zusammenhang von Information und Kontrolle verweisen. Die Videoarbeit Five - Bottles and a Football von Jens Lüstraeten beschäftigt sich auf kontemplative Art und Weise mit den Abfällen der Gesellschaft, die zu tragikomischen Darstellern innerhalb einer gestalteten Kulturlandschaft werden. Sergio Zevallos Porträts erinnern an Polizeifotos. Mit den Überarbeitungen in der Maps genannten Serie zeigt er eine weitere Variante möglicher Verortung und hinterfragt die Wiedererkennbarkeit von Passbildern.