WERNER HUTHMACHER | Bavaria
Eröffnung: Freitag, 9. April 2010, 19.00 Uhr
Ausstellung: 10. April bis 8. Mai 2010
Der Begriff »Bavaria« lässt sich neben dem latinisierten Ausdruck für Bayern auch vor alle möglichen Dinge setzen: wie z.B. Bavaria-Feuerlöscher, Bavaria- Gebrauchtboote, -Filmstudios, -Versicherungen, -Wohnmobile, -Almen, -Urinale, -Zwiebelmuster und so weiter; und das hört sich sich dann auch immer schon nach etwas an.
Daneben bezeichnet Bavaria aber auch eine monumentale bronzene Frauenfigur aus dem 19.Jahrhundert am Rand der Münchner Theresienwiese, die einen Eichenkranz in die Höhe streckt. Dieser Eichenkranz dient als als Symbol der Ehre für diejenigen, deren Büsten im Inneren der hinter der Figur befindlichen Ruhmeshalle aufgestellt sind. Im Kopf der Statue befindet sich eine Plattform, von wo aus man durch Sichtluken auf die Theresienwiese sehen kann, auf der jedes Jahr das Oktoberfest und der Auf- und Abbau der Festhallen stattfindet.
Die Arbeit entstand während der Aufbauzeit und versucht, Elemente der Konstruktion und Dekoration möglichst reduziert darzustellen. Formal dreht es sich um räumliche Zwischenräume wie z.B. den Bezug von Innen und Außen, Vorne und Hinten etc., zeitlich zwischen Vorher und Nachher. Die meisten Hallenelemente werden ein ums andere Jahr wieder benutzt, abgebaut, wieder aufgebaut, gestrichen und wieder benutzt.
So sind Spuren von voraus gegangenen Verwendungen noch unter vielen Schichten von Farbe zu erahnen. Ergänzt werden die wieder aufgebauten und frisch gestrichenen Hallenkonstruktionen durch Dekorationselemente wie Stoffbahnen, und Girlanden, die Elemente von inszenierter Gemütlichkeit mit der Identität der jeweiligen Halle verbinden.
Die Bilder versuchen, der Einfachheit der Konstruktionen und Verzierungen zu entsprechen. Maßstäbe werden aufgehoben, der dokumentarische Charakter des Ortes verschwindet. Was auf den Bildern erkennbar bleibt, sind Flächen und Räume, die, sobald das Fest losgeht, in dieser Stille und Reinheit nicht mehr sichtbar sein werden.