OPEN SPACE 18 | 11 ISSUES | DISPLAyCING THE PRESENT

mit Arbeiten von Sophie Aigner, Oliver Dignal, Paulina Gimpel, Standard Euro, Ulrike Hannemann, Andy Heller, Ruth Hommelsheim, Werner Huthmacher, Ulrike Kolb, Oliver Krebs, Nina Wiesnagrotzki  

 

Eröffnung: Freitag, 24.04.2015, 19 Uhr

Ausstellung: 25.4.–23.05.2015

Öffnungszeiten Gallery Weekend: 01.–03.05.2015 | Fr 14–21, Sa/So 11–19

 

Ein Text, wie Sie ihn nun vor sich haben, soll ein Interesse wecken, in eine Ausstellungeinführen, den Betrachter in eine Haltung versetzen. Zu oft jedoch vermag er alszwingender Brückenschlag in den Ausstellungskontext bloß eine seltsame Überleitungdarzustellen, eine Spur in die Ausstellung und zwischen die gezeigten Arbeitenauszulegen, der der Betrachter nur nachzukommen hat. Doch diese Spur würdezielgerichtet einen Endpunkt implizieren.

 

Verbleibt man beim Bild des Brückenschlages, so ist doch die Fotografie dieManifestierung eines Zwischen. Je nach Blickrichtung stemmt sie sich, schier nichtauszumachen und in ihrer Form doch so habhaft, zwischen Davor und Danach, machtGegenwart erst abbildbar.

 

Roland Barthes, der hier, wie so oft, zum Tragen kommt, hat bereits die Katastrophe(1) umschrieben, die die Fotografie in diesem temporalen Dauerabklatsch - Hand aufHand, auf Hand, auf Hand etc. - darstellt.Denn durch eine Fotografie kann schmerzlich bewusst werden, wie sehr sie imMoment ihrer Entstehung bereits die Gegenwart verdrängt hat und damit ein Zeugnisdavon ist, dass nun alle Brücken zum Geschehenen abgerissen sind bzw. einstürzenwerden.

 

DISPLAyCING THE PRESENT unternimmt den ehrlichen Versuch, keinenAusstellungsparcours zu beschreiben, den es in Richtung zu (?) etwas Schlüssigemabzulaufen gilt, sondern vielmehr sich an seinen brüchigen Kanten entlang zu tasten,Bruchstücke zum nächsten Schauplatz mitzutragen, Rudimente auf ihre Passform zuüberprüfen, Zusammenhängendes aufzuspüren oder auseinander zu dividieren.

 

(1) “What pricks me is the discovery of this equivalence. In front of the photograph of my mother as a child, I tell myself: She is going to die: I shudder… over a catastrophe which has already occurred. Whether or not the subjectis already dead, every photograph is this catastrophe.”― Roland Barthes, Camera Lucida: Reflections on Photography

 

Ausstellungsansicht

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