PUJAN SHAKUPA | 2 MEN, 1 WOMAN, 0 WOMAN
Eröffnung: Freitag, 09.06.2017, 19 Uhr
Ausstellung: 10.06. – 01.07.2017
2 MEN, 1 WOMAN, 0 WOMAN ist der Versuch der Darstellung des "temps mort“:“Jene Momente“, wie Gilles Deleuze ausführte, „in denen sich vermeintlich Alles ereignet und Alles gesagt zu haben scheint".
In mutmaßlich trivialen und nebensächlichen Handlungen skizzieren die zwei Protagonisten – offenkundig konfus und umherschweifend, gleichermaßen auch prinzipientreu und mit einer aufrichtigen Würde – die Leere und Stille im Inneren des moderneren Menschen. Wo Leere sich ausbreitet folgt Sehnsucht. Eine Sehnsucht nach etwas Abwesendem: Etwas, was gewesen ist, aber nicht mehr aufzufinden ist. In ihrer Fragilität und Labilität der Gefühle ist das jeweilig Andere ihnen fremd geworden. Doch lässt sich nicht die Abwesenheit eines Anderen als eine Quelle ihres Leidens feststellen, vielmehr ist es der defizitäre Bezug zu ihrer inneren Gefühlswelt: eine Sehnsucht nach Verlangen.
Die onirisch anmutenden Bilder setzen sich aus einer Ansammlung von aneinandergereihten Aktionen zusammen, in denen die Filmfiguren vergeblich versuchen aus ihrer verzweifelten Lage zu entfliehen: Sich und ihre Umgebung beobachtend, selbst zum Zuschauer werdend sowie die weite Leere ihrer Räume und Landschaften überblickend, sich stets hinterfragend. Allein ihre bloße Anwesenheit scheint gesichert zu sein.
Dieser Zustand wird durch einen formal-ästhetischen Kunstgriff verstärkt, indem die Szenen des Films durch eine triptychonale Bilddarstellung angeordnet sind. Beide Protagonisten, und somit ihr spezifisches Handeln und Verhandeln mit sich sowie die Darstellung ihrer Räumlichkeiten werden einander gegenübergestellt. Die Rezipienten werden dadurch dazu verleitet, ihre Aufmerksamkeit weniger auf den "content" der verschiedenen Handlungen zu richten, vielmehr werden sie mit dem "context" der Anordnung der Szenen konfrontiert.