RUTH HOMMELSHEIM | Dreamland
Eröffnung: Freitag, 20.03.2015, 19 Uhr
Ausstellung: 21.03.–18.04.2015
Lecture Performance: Donnerstag, 16.04.2015, 19 Uhr
Christopher Dell | Monodosis
In Ihrer Ausstellung Dreamland zeigt Ruth Hommelsheim eine Installation, die sich aus übermalten Fotografien und einer raumgreifenden Wandzeichnung zusammensetzt. Hierbei kommen Strategien und Elemente aus vorangegangenen Projekten zum Tragen, die in einem übergreifenden Ausstellungskonzept fort- und zusammengeführt werden.
Das Grundmaterial der mehrschichtig gegliederten Arbeit liefern Fotografien von architektonischen Objekten unterschiedlicher Herkunft, von der Künstlerin auf Reisen aufgenommen. Diese werden in einem zweiten Arbeitsschritt durch Übermalen des Hintergrundes mit weißer Acrylfarbe freigestellt. Die Farbe bleibt leicht durchscheinend, sodass der das zentrale Bildobjekt umgebende urbane Raum erahnbar bleibt. Gleichwohl erzeugt die Übermalung des Kontextes eine Unbestimmtheit - das jeweilige Bauwerk erscheint nunmehr wie aus Zeit und Raum gefallen.
Der Titel Dreamland ist einem der Bildobjekte entlehnt. Es ist eine Leuchtschrift auf einem herunter gekommenen Vergnügungspalast an der Küste Englands. Zudem erzählt der Titel „Dreamland“ vom losgelösten Zustand der freigestellten Objekte.
Die kleinformatigen Bilder, die sich jeweils mit Architekturen auseinandersetzen, werden ergänzt durch zwei großformatige Bilder von Einzelfiguren, die aus dem Familienarchiv der Künstlerin stammen. Wie die Gebäude, sind auch die Figuren durch Übermalung des Hintergrundes freigestellt und herausgehoben.
Eine weitere Ebene der Installation bildet die Bleistiftzeichnung auf den Wänden der Galerie, entstanden aus dem zeichnerischen Aufgreifen und Verbinden von Spuren vorangegangener Ausstellungen. Bleistiftlinien verbinden Nagellöcher, Macken und Flecken auf den Galeriewänden zu einer abstrakten Landkarte, Netzwerk oder Grid. Die freigestellten Gebäude und Personen werden auf diesem platziert und so in einen neuen Kontext gestellt.
Die Ausstellung stellt den Versuch dar, das projektbezogene Arbeiten in Werkreihen zu erweitern hin zu einem auf einen Ausstellungsraum und einen Themenaspekt hin konzipierten Ausstellungskonzept. Elemente aus unterschiedlichen Werkreihen verbinden sich mit raumbezogenen installativen Elementen zu einer Ausstellungsinstallation, die sich als eigenes Werk versteht.