ULRIKE HANNEMANN, RUTH HOMMELSHEIM, PUJAN SHAKUPA

For a moment, nothing happened

Eröffnung: Freitag, 02.09.2016, 19 Uhr
Ausstellung: 03.09.–24.09.2016
Erweiterte Öffnungszeiten zur Berlin Art Week
16.–18.09.2016 | Fr 14–22, Sa/So 12–19 Uhr

 

 

Der Titel For a moment, nothing happened stellt das fotografische Bild auf eine spezifische Weise ins Zentrum der Ausstellung. Er steht sinnbildlich für das Herausgreifen bestimmter Momente aus dem Ablauf von Zeit und lenkt so den Blick auf die verschiedenen konzeptionellen Ansätze, mit dem Medium Fotografie umzugehen.

So kombiniert Ulrike Hannemann in den fotografischen Inszenierungen ihrer Arbeit drift (2015–) Materialien unterschiedlicher Herkunft – zum Beispiel Papier aus ihrem Archiv, Fundstücke von Reisen und Alltagsgegenstände der Massenproduktion – in temporären Arrangements, die ausschließlich für die Kamera entstehen. Die einzelnen Bildkomponenten werden in den Stillleben und Collagen nach formal-ästhetischen Kriterien organisiert und neu kontextualisiert. Durch das subtile Spiel mit der Wiederholung, Überlagerung und Fragmentierung entstehen Variationen zu mehreren Themen.

Ruth Hommelsheim transferiert in ihrer Arbeit Bewahrungen (2007/2016) die unscheinbaren Dinge eines privaten Archivs auf eine Ebene der subtilen Betrachtung. Dabei nähert sie sich dieser sehr persönlichen Ansammlung auf differenzierte Weise.
Im ersten Schritt fotografierte sie die zahllosen Tonbänder, Schallplatten, Musikkassetten, Diakästen, ... an ihrem angestammten Ort. Dabei offenbart sich die Struktur des Aufbewahrens, die geprägt ist von Ordnungsliebe und begrenztem Platz sowie die schiere Menge an gesammelten Dingen. Dem Blick von außen folgt im zweiten Schritt die Beschäftigung mit dem konkreten Material, in diesem Fall den auf Reisen erworbenen und aufbewahrten Postkarten. Exemplarisch werden Themen (Schneelandschaften, Tiere, Kirchen) zu Typologien verdichtet.

Pujan Shakupas Arbeit Hotel Orbit legt in einem Kleinbildfilm und seinen 24 Einzelbildern die Gravitationen innerhalb der gezeigten Räume und präsenten Körper und im Speziellen seiner Familie offen. Bezugspunkte, die in der Enge des Raumes die Kräfte und Energien des Zwischenmenschlichen, die Bahnen des Zu- und Zwischeneinanders deutlich werden lassen. Im Hintergrund: Eine Dokumentation über Planeten auf ARTE, die wiederum die Situation spiegelt. Alles Inszenierung? Nur allzu gerne möchte man die Beziehungen zwischen Menschen wie in der Astronomie deuten, in der einem (theoretisch) alles erschlossen werden kann.

* For a moment, nothing happened. (The Hitchhiker's Guide to the Galaxy by Douglas Adams)


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