Ellen Bornkessel | Flora | 2005 / Werner Huthmacher | Exposition #5 | 2006

Bettina Lockemann | dockland 5 | 2001 / Sabine Schründer | Felsenhaus | 2007

Jens Lüstraeten | Sieben weiße Autos | 2007 / Ruth Hommelsheim | Nach der Natur 2 | 2006

Sergio Zevallos | Habitacion 38 | 2002 / Ulrike Ludwig | aus Räume # 13.031 | 2005

„Das Wort „absurd“ bedeutet ursprünglich „bodenlos“, im Sinn von „ohne Wurzel“. Etwa wie eine Pflanze bodenlos ist, wenn man sie pflückt, um sie in eine Vase zu stellen. Blumen auf dem Frühstückstisch sind Beispiele eines absurden Lebens. Wenn man versucht, sich in solche Blumen einzuleben, dann kann man ihren Drang mitfühlen, Wurzeln zu schlagen und diese Wurzeln in irgendeinen Boden zu treiben…“ Vilem Flusser

zu „Versammlungen“:

In ihrer aktuellen Arbeit befasst sich Ruth Hommelsheim mit Repräsentationsformen von Familie und konzentriert sich dabei auf Gruppenbilder aus unterschiedlichen Zeiten. Durch Übermalungen mit weißer Farbe werden die Personengruppen „freigestellt“. Mit dem Zurückdrängen des Umfeldes treten die Gruppe als Einheit und die Beziehungen der Personen untereinander in den Vordergrund sowie Mimik und Gestik der Personen.

Für die Edition hat die Künstlerin 3 Motive ausgewählt, die als Drucke angeboten werden. Die Originalwerke sich ebenfalls erhältlich

Ruth Hommelsheim | aus: Versammlungen | 2011

Das Trockenheft mit all seinen Gebrauchsspuren ist ein Erbstück des Großvaters, der leidenschaftlicher Briefmarkensammler war. Susanne Huth nutzt es um Ihre eigene Geschichte darin aufzubewahren.

In der Fotokiste ihrer Kindheit fand sie Fotografien, die nicht nur durch ihre Abbildungen, sondern auch durch ihre Rückseiten Orte und Lebensstationen markieren. Gesammelt und scheinbar getrocknet, sind diese Fotos im Heft streng chronologisch aufbewahrt. Durch die Spuren und Beschriftungen der Rückseiten lassen sich die Fotos einer bestimmten Zeit zuordnen, lassen aber Raum für Interpretationen. Sie können für viele Kindheiten in dieser Zeit stehen. Die verborgenen Bilder können gelesen und durch eigene ersetzt werden.

Es scheint, dass uniforme und serielle Architekturen sich am wohlsten in vergleichbarem Umfeld fühlen. Damit können Jahrzehnte überbrückt werden, ohne dass dies zu ästhetischen Verstimmungen führt.

Bettina Lockemann befasst sich mit dem Verhältnis undokumentierter (»illegaler«) MigrantInnen zur Stadt und der Prämisse des »Unsichtbar-werdens«, die deren Leben prägt. Sie spürt den Regeln und Wegen dieser Unsichtbarkeit nach. Die Gefahr, entdeckt zu werden, droht allerorten, dementsprechend verändert der Stadtraum sein Antlitz. Beständig wird er nach Signalen und Risiken abgetastet und verliert dabei seine Anmutung als Heimat, die er für viele »Legale« ist. Doch die Stadt bietet auch Sicherheit. Hier fallen undokumentierte MigrantInnen unter den vielen anderen AusländerInnen nicht sofort auf, hier können »Illegale « am ehesten auf Unterstützung hoffen, hier stehen ihnen Netzwerke zur Verfügung.

Jens Lüstraeten | Magneten | 2008-2011

Der in Glas gelaserte Quellcode gibt Zugang zu den Namen und URLs von mehreren Millionen Facebook-Usern. Informationstransparenz als filigranes Objek.

„und der räuber beraubte dann geschichten, indem er immer solche kleinen volksbüchlein las und sich aus den gelesenen erzählungen ureigene zurecht machte, wobei er lachte. denn jetzt hatte er eine vergangenheit. er hat sie gerettet. nicht weil er etwas vergangenes bewahrt hätte, sondern weil er sich in etwas verwandelt, das es so nicht gegeben hat, weil es die voraussetzung jeder verwandlung ist, die übertragung selbst. dass es den räuber gibt, heißt, dass es eine sprache gibt, heißt, dass er explizit macht, was jede ihrer äußerungen impliziert. das eine hängt mit dem anderen nicht unmittelbar zusammen.“

Mit Wort/Bildbeiträgen von Eva Meyer, MIT Lincoln Laboratory u.a.

Jana Seehusen | Ansteckende Erinnerungen | 2011

Ruth Hommelsheim | Sie kehrt um und lacht: Memory | 2010

Ruth Hommelsheim | Sie kehrt um und lacht: Memory | 2010

Werner Huthmacher | Investigations 757 | 2010

Bettina Lockemann hat EP/2006/K. auf Einladung des Europäischen Parlaments und des Goethe- Instituts im Jahr 2006 im Europäischen Parlament in Brüssel fotografiert. Das Thema des Fotoprojekts, die Undurchdringlichkeit und Unnahbarkeit bürokratischer Räume und Prozesse, wird in der Ausstattung der Edition als Aktenmappe mit aufgestempeltem Titel wieder aufgegriffen.

Bettina Lockemann | aus: EP/2006/K. | 2008

Jens Lüstraeten | John's Land | 2010

Sabine Schründer | somewhere always something | 2008

An einem Ort, der sich mit der Zeit zu erkennen gibt, treffen sich mehrere Personen, um diesen mit Leben zu füllen.

Still aus: Ellen Bornkessel | rock you | 2008

Ein Fototriptychon, in dem Claudia Fischers Wortcollagen den ganzen Raum einnehmen, führt uns durch Verwicklungen von Bedeutungen und Differenzen, die die einzelnen Wörter bezeichnen, auf eine linguistische Reise. (aus Paulo Reis, The Fascination of Ulysses, 2008)

Claudia Fischer | 12.3.08 | 2008

Die Reise ging irgendwo an der Grenze los. Das Ziel war, dass noch genug Raum bleiben sollte weiterzureisen. Und den Orten und Menschen noch genügend Zeit zu lassen zu sein was sie sind und wo sie sind. Was dann folgt, ist bekannt.

Die Plakate »Marmeladenkochmaschine« und »Apfelsortieranlage« sind Ausschnitte aus einem Heimatprojekt, das Ulrike Ludwig seit mehreren Jahren verfolgt. Aufgewachsen in Süddeutschland fotografiert sie das Nebeneinander von kleinteiliger Landwirtschaft und mittelständischen Unternehmen.

Während seines DAAD Stipendiums in Las Vegas widmete sich Jens Lüstraeten dem amerikanischen Eigenheim. Die Arbeit zeigt den Fetisch des Statussymbols ebenso wie erste Risse in der Fassade eines Traums auf Kredit.

Jens Lüstraeten | aus: the sunny side up | 2007

»Der Aufforderung der Fotografin, die uns mit ihrer neuesten Fotoserie Den Raum verlassen mit Abbildungen einer Realität konfrontiert, die Fragen von Ursprung, Zufall, Aufzeichnung und Inszenierung stellen, sollte nachgegangen werden.(...) Uta Neumann begegnet ihren Motiven im Alltag. Sie stellt mit der Reproduktion eines Momentes, eines Gedanken, die Frage nach der Herkunft der Dinge.« Susanne Weiß

Uta Neumann | WasserTor | 2008

In Anlehnung an die BOX auf www.sabine-schruender.de, gibt es sie nun auch analog. Geprägt durch einen neugierigen und fragenden Blick auf die Welt, beinhaltet die Box fotografische Fundstücke des Alltags ohne einer festen thematischen Grundlage. Jeweils 10 Fotografien in zufälliger Zusammenstellung aus einem Fundus von mehr als 30 Motiven macht jede Box zu einem Unikat.

Sabine Schründer | aus: BOX | 2003-2008